August Konrad Gustav Pfarrius (1800 -1884)
 |
| Gustav Pfarrius Quelle: Wikipedia |
- Dichter, Lehrer und Professor
- Genannt "Sänger des Nahetals" (Das Nahethal in Liedern, 1838)
- Studierte bei Ernst Moritz Arndt in Bonn (Promotion 1823 in Bonn)
- Befreundet mit Karl Simrock, Hoffmann von Fallersleben, Heinrich Heine
- Gast im Clouthschen Hof
Das Nahethal
Von Gustav Pfarrius
Im Waldesdunkel, auf rauher Hart,
Da ward geboren ein Mägdlein zart;
Um seine Wiege starrte der Schnee,
Das that dem Herzen der Mutter weh,
Im Waldesdunkel, auf rauher Hart,
Da ward geboren ein Mägdlein zart;
Um seine Wiege starrte der Schnee,
Das that dem Herzen der Mutter weh,
Sie sprach: „Beklaget die Kleine nicht,
Ich will ihr vergelten der Kindheit Noth:
Wenn einst ums Haupt sie den Brautkranz flicht,
Dann seht sie glühen im Abendrot!”
Als hätt es verstanden der kindische Sinn,
So hüpfte die plaudernde Kleine dahin.
Und tanzte hinunter ins grüne Thal,
Den Wanderer grüßend wohl hundertmal:
Denn wo ihn der kühlste Schatten umfing,
und wo um die steilsten Felsen er ging,
Und wo er die üppigsten Fluren sah,
Da war auch die heimliche Schwätzerin nah,
Drum hat er zuerst, soviel bekannt,
Sie kurz die liebliche Nahe genannt,
Doch diese hatte nicht Rast noch Ruh,
Und eilte den Armen des Bräutigams zu.
