Leonardus-Kirmes
Von der Leonardus-Kapelle Zur Traube Quelle: Heimatmuseum Rheinbreitbach |
Die Leonardus Kapelle steht seit über 300 Jahren im Mittelpunkt der Leonardus Kirmes am 6. November. Schon damals war die Kirmes ein weit über Rheinbreitbach hinaus bekanntes und gern von besuchtes Fest. Aus dem Westerwald, der Eifel und der Umgebung pilgerten Landleute und Kranke alljährlich zur Kapelle, um dem Heiligen nach Beendigung der schweren Erntearbeiten zu danken und um Schutz vor Krankheit bzw. Gesundheit zu bitten.
Früher ein beliebtes Wallfahrtsziel: Die Leonardus-Kapelle (Bild: Brungs, Rheinbreitbach, 1952) |
Der zweite Grund, für nicht wenige vielleicht ebenso wichtig, war das ausgelassene Feiern anlässlich der Kirmes. Es wird berichtet, dass an diesen Tagen der Wein in Strömen floss. So mancher Mann verabschiedete sich von seiner Frau mit den Worten, er wolle wallfahrten. Das war nur die halbe Wahrheit. Die andere fand der Mann später in Bachusarmen - wie im letzten Jahrhundert in der Weinwirtschaft Zur Traube.
Dideldum Bild: Wilhelm Busch |
Die Wallfahrt findet heute im kleineren Rahmen statt. Zu Leonardus kommen von allen Himmelsrichtungen, hauptsächlich aber aus Bruchhausen, viele Reiter und ihre Pferde um an der Kapelle Ross und Reiter segnen zu lassen. Ein kleiner Umtrunk im Anschluss ist aber immer noch Brauch.
Gut beschreibt nachfolgender Artikel die Bräuche der Leonardus-Kirmes im Kaiserreich:
Die Leonardus-Kirmes vor dem I. Weltkrieg Quelle: WIR Oktober 1980 |